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mein haus ist dein haus

Libanon 2019

Einzigartig schöne Begegnungen haben unser Leben im Libanon geprägt.

Einigen dieser Menschen möchten wir hier das Wort geben.

In Tripoli haben uns Hanan, Hediel und Amal auf der Strasse angesprochen. Wir haben uns mit ihnen verabredet und fuhren so wenige Tage später nach El Minie, noch etwas  näher an die syrische Grenze.

Sie erzählten von ihren Träumen, nach Europa zu kommen, um dort ihr Studium fortzusetzen und einen Eindruck von den Ländern jenseits des Mittelmeeres bekommen zu können.

Schnell kann man auf dieser Küstenstrasse nicht fahren, wobei die Schlaglöcher noch nicht einmal das grösste Problem sind, denn nach dem Regen ist die Strasse derart überflutet, dass auch der avisierteste Fahrer Sorge tragen muss, in den Löchern die Räder zu verlieren und die Axen zu brechen.

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Abed kommt aus Baniyas, einer Küstenstadt in Syrien und seine Familie konnte auch in den Libanon flüchten.

Wir fuhren an diesem Tag nicht auf direktem Wege nach Trablous sondern hielten eine Weile am Strassenrand mit Blick auf das Meer und lauschten den Wellen und den Worten Abeds.

Ein kleiner Raum mitten in Qalamoun, wo sich die Jugendlichen drängen,  nach der Schule Videospiele spielen zu können. Eine feste Institution in dem Ort im Süden von Tripoli, über welchen Samiha wacht.

“In Qalamoun gehen alle zur Schule und Religion spielt keine Rolle”

 

Plastikstühle werden auf die Strasse gezogen. Samiha hat uns eingeladen und sie möchte ein wenig Zeit mit uns verbringen. Die Sonne scheint und ein Nachbar, der seit ein paar Jahren aus Syrien geflohen ist und hier lebt, bringt uns Kaffee. Bezahlen dürfen wir natürlich nicht. Ein Training für uns, denn es ist viel schwerer ein Geschenk anzunehmen, als eins zu machen.

Sie erzählt, dass ihr Bruder in Deutschland lebt und in Frankfurt Arzt ist. An die einzelnen Fachgebiete erinnert sie sich nicht so genau. Samiha ist über 80 Jahre alt und sitzt jeden Nachmittag und an den Wochenenden auch schon morgens vor einem kleinen Laden, aus welchem Fetzen lauter Gespräche herausquellen. Die Jugendlichen spielen im Dunkel des Raums Videospiele.

Samiha kauft diese Spiele und die Playstations. Sie kontrolliert die Zeit, die jeder vor dem Bildschirm verbringen darf. Sozusagen, wie Dorothee passend sagte, als Leiterin des Jugendzentrums von Qalamoun.

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